Mit der Einführung von Pillar 2, der globalen Mindestbesteuerung, steht für multinationale
Unternehmensgruppen ein tiefgreifender Wandel an. Die neuen Regelungen verlangen nicht nur
steuerliche Präzision, sondern auch technologische Exzellenz. Gruppen mit einem Umsatz von
mindestens 750 Millionen Euro müssen künftig nachweisen, dass sie weltweit in jeder Steuerjurisdiktion
mit einem effektiven Steuersatz von mindestens 15 % belastet sind. Die Umsetzung startete in der EU
bereits 2024 – die erste offizielle Abgabe der Berichte erfolgt Mitte 2026.
Was bedeutet das konkret? Pillar 2 verlangt weit mehr als eine klassische Steuererklärung. Es geht um
die detaillierte Ermittlung des sogenannten GloBE-Einkommens, komplexe Berechnungsmethoden für
effektive Steuersätze und die Anwendung länderspezifischer Regeln – für jedes einzelne
Tochterunternehmen und jede betroffene Jurisdiktion.
Von der Datensuche zur Datenstrategie
Eine der größten Herausforderungen ist die Datenerfassung. Unternehmen müssen Steuer- und
Finanzdaten aus unterschiedlichen Quellen konsolidieren – oft aus verschiedenen ERP-Systemen,
Buchhaltungsstandards und Ländern. Hinzu kommen spezifische steuerliche Anpassungen, die etwa
latente Steuern, temporäre Differenzen und nationale Sonderregelungen betreffen.
Ohne technologische Unterstützung geraten selbst gut aufgestellte Steuerabteilungen hier schnell an ihre
Grenzen. Excel-gestützte Prozesse stoßen spätestens bei der länderübergreifenden Aggregation an ihre
Belastungsgrenze. Eine effiziente Lösung erfordert eine zentrale Plattform, die Daten importiert, bereinigt,
berechnet und im passenden Format exportiert.
Automatisierung als Schlüssel zur Compliance
Moderne Softwarelösungen helfen bereits bei der Datensammlung, indem sie eine über alle
Geschäftseinheiten und Jurisdiktionen hinweg einheitliche Liste an Datenpunkten zur Verfügung stellen.
Im Idealfall können mit ihnen auch die Safe-Harbour-Checks durchgeführt werden, wodurch unter
Umständen nicht für alle Einheiten sämtliche für die Pillar-2-Berechnungen benötigten Daten gesammelt
werden müssen.
Ferner ermöglichen moderne Softwarelösungen die automatisierte Berechnung der Mindeststeuer nach
den OECD-Vorgaben unter Berücksichtigung der ausgeübten und nicht ausgeübten Wahlrechte. Sie
bieten strukturierte Eingabemasken, Validierungsmechanismen, Szenarioanalysen und die Erstellung
gesetzes- und verordnungskonformer XML-Berichte für die elektronische Übermittlung an
Steuerbehörden.Ein wesentlicher Vorteil solcher Systeme ist die Prozesssicherheit: Rollen- und Rechtestrukturen, 4-
Augen-Prinzipien und integrierte Meilensteine schaffen Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Dadurch
wird nicht nur Prüfungssicherheit geschaffen, sondern Prüfungen werden sogar erleichtert. Gleichzeitig
werden Fehlerquellen minimiert und interne Ressourcen geschont.
Blick in die Zukunft: Public CbCR
Neben der verpflichtenden Abgabe der Mindeststeuerberichte kommt eine weitere regulatorische
Neuerung auf große Unternehmensgruppen zu: Die Veröffentlichung des public Country-by-Country
Reports (pCbCR). Auch hierfür ist ein strukturierter, revisionssicherer Prozess erforderlich. Systeme, die
bereits jetzt beide Anforderungen integrieren – Pillar-2- und CbC-Reporting – verschaffen Unternehmen
einen strategischen Vorsprung.
Fazit
Pillar 2 ist nicht nur eine steuerliche Herausforderung – es ist ein Digitalisierungsprojekt. Wer jetzt in
strukturierte, automatisierte Prozesse investiert, sichert nicht nur die eigene Compliance, sondern
reduziert langfristig Aufwand und Kosten. Technologie ersetzt dabei nicht das Fachwissen der
Steuerabteilungen – sie verstärkt es.
In Zeiten wachsender regulatorischer Komplexität und globaler Transparenzanforderungen gilt: Ohne die
richtigen Tools wird Steuer-Compliance zum Risiko. Mit ihnen wird sie zum Wettbewerbsvorteil.
Mit Lucanet Tax Compliance and Reporting und unserem speziell entwickelten Pillar-2-Modul, erhalten
Sie ein leistungsstarkes Tool, um die Anforderungen der OECD Regelungen effizient, transparent und
revisionssicher umzusetzen. Die nahtlose Integration in bestehende Systeme und die Automatisierung
von Prozessen machen die Lösungen ideal für Unternehmen, die nicht nur Compliance sichsterstellen,
sondern auch interne Ressourcen entlasten möchten.
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