Blogbeitrag von Dr. Rainer Haude, CEO der ProSaldo.net GmbH

Besonders die Buchhaltung wurde in den vergangenen Jahren sehr von der Digitalisierungswelle erfasst. Auch Steuerberater bemerken dies in letzter Zeit verstärkt: Der Klient fordert inzwischen mehr als die gewohnten Dienstleistungen – er möchte nicht mehr nur das klassische„Steuerberaterpaket“. Vereinfachte Arbeitsabläufe, zentralisierte Prozesse und effiziente Zusammenarbeit sind dem Klienten wichtiger denn je. Was steht den Steuerberatern also bevor?

Trend geht zur Digitalisierung

In Zukunft erwarten sich Klienten smarte, effiziente und kostengünstige Basisdienstleistungen der Steuerberater, wenn sie mit einer Schuhschachtel voller Belege ankommen. Gleichzeitig möchte der Steuerberater mehr bieten als reine Datenerfassung dieser Belege. Der Klient der Zukunft wünscht sich einen kompetenten Ansprechpartner für Fragen zur Auswahl von Buchhaltungs- und Fakturierungssystemen oder zur Anbindung von Webshops. Falls Steuerberater hier nicht direkt helfen können erwarten sich Klienten, dass Steuerberater Partner haben, die für solche Spezialfragen zur Verfügung stehen. Der Steuerberater muss sich also mehr mit verfügbaren Programmen beschäftigen, das Angebot kennen und beurteilen können.

Ohne Digitalisierungs- bzw. Automatisierungsprozessen in der Software werden gerade KMU über kurz oder lang nicht mehr konkurrenzfähig sein. Digitalisierung bringt Schnelligkeit in der täglichen Arbeit, mehr Zeit für den Kunden und besseren Fokus auf das Kerngeschäft. Der Steuerberater muss gewappnet sein und seinem Klienten passende Software empfehlen können, die mit der Zeit geht und entsprechende Funktionen wie zB einen Beleg-Scan/-Upload beinhaltet.

Digitalisierung lohnt sich

Der größte Nachholbedarf liegt generell in der Digitalisierung von Geschäftsprozessen – sowohl beim Steuerberater selbst als auch beim Klienten. Hier mangelt es derzeit noch am Vertrauen in die Technik und an der Akzeptanz von digitalisierten & automatisierten Prozessen. Mitarbeiter haben Angst, dass ihr Arbeitsplatz wegrationalisiert wird, die Unternehmen selbst fürchten sich vor hohen Kosten und langwierigen Integrations- und Umstellungsprozessen. Diese Ängste werden sich aber über kurz oder lang in Wohlgefallen auflösen – spätestens dann, wenn sowohl Mitarbeiter als auch die Unternehmen erkennen, wieviel Zeit und Geld mit diesen Prozessen eingespart werden kann und sie sich wieder mehr ihren Kernaufgaben widmen können.

Die großen Zukunftstrends

Die automatisierte Verbuchung von Kontoauszügen der Bank ist mittlerweile schon Standard. Der Belegscan und die digitale Dokumentenablage starten gerade durch. Der große Trend wird AI, also künstliche Intelligenz, sein. Damit AI funktioniert, braucht es gewisse Datenmengen und ein sorgfältiger Umgang damit.

Auf mittel-/langfristige Sicht könnten die Buchhaltungsprozesse durch Digitalisierung der Belege oder auch durch technische Normierung von Rechnungen mit machine learning so weit automatisiert werden, dass eine Buchhaltung zum größten Teil selbsttätig erfolgen kann.

Auch unser Dienst ProSaldo.net, die Online-All-In-One-Lösung für Start-Ups, Gründer, EPU und Kleinstunternehmen für Buchhaltung und Fakturierung, soll die Daten der Crowd mittels machine learning in Tools und Funktionen miteinbeziehen. Der User wird an die Hand genommen und vor möglichen Fehlern gewarnt. Seine Buchhaltung soll ihm aktiv Hilfe anbieten, wie er sein

Unternehmen wieder auf den richtigen Kurs bringt. Das erreichen wir mit neuen Entwicklungen, die Schwarmintelligenz mit durchdachten Funktionen kombinieren. Gemeinsam mit den Erfahrungswerten der Kunden profitiert der Unternehmer von einer ganz neuen Art von Finanzinformation zur Steuerung seines Betriebs.

Ganz eindeutig – wer jetzt nicht auf Digitalisierung setzt, bleibt mittelfristig über. Egal, ob man Steuerberater oder Anwender ist: Themen wie Belegscan und automatisierte Dokumenten-Ablage sind bestimmt erst der Anfang. Das große Potential schlummert in der näheren Zukunft.