Technologische Entwicklungen und neue Compliance-Anforderungen stellen Unternehmen ununterbrochen vor die Herausforderung, ihre Geschäftsprozesse und IT-Systemlandschaft anzupassen und zu optimieren. In dieser Hinsicht spielt die Digitalisierung im Steuerwesen und Rechnungswesen eine entscheidende Rolle, da sie nicht nur effizientere Arbeitsabläufe ermöglicht, sondern auch dazu beiträgt, die Anforderungen der rechtlichen Compliance, derzeit ganz wesentlich im Rahmen von Pillar Two oder der Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß GRI 207, zu erfüllen.

Die Prozessdigitalisierung und Automatisierung sind Schlüsselkomponenten im Geschäftsbetrieb, um mit den vorhanden, meist knappen Ressourcen den legalen Anforderungen gerecht zu werden. Sie ermöglichen es Unternehmen, manuelle und zeitaufwändige Aufgaben zu reduzieren oder ganz zu eliminieren sowie das erforderliche Maß an Qualität betreffend Daten und Berechnungen zu gewährleisten. Im Steuerwesen und Rechnungswesen sind diese Vorteile besonders spürbar. Durch den Einsatz von Softwarelösungen können Unternehmen Routineaufgaben wie Dateneingabe, Buchführung und Berichterstellung weitestgehend automatisieren. Dies führt zu den folgenden 3 Vorteilen:

  • erhöhte Effizienz
  • geringeren Fehlerraten
  • Kosteneinsparungen

Um dies zu erreichen, sind passende IT-Lösungen, eingebettet in intelligente Prozesse, unabdingbar.

Pillar Two der sog. Global Anti-Base Erosion (GloBE) Rules der OECD spielen bei der Transformation globalisierter und digitalisierter Wirtschaft eine zentrale Rolle mit enormen Implikationen für das Berichtswesen multinationaler Unternehmen. Sie sollen sicherstellen, dass große, international-tätige Unternehmen ein Mindestmaß an Steuern auf das erzielte Einkommen zahlen. Pillar Two sieht eine zusätzliche Besteuerung der in einem Land angefallenen Gewinne vor, sofern der auf Länderebene ermittelte effektive Steuersatz (nicht der nominelle Steuersatz!) unter dem Mindestsatz von 15% liegt. Da es sich bei der Berechnung um einen völlig neuen Ansatz mit sehr vielen Details handelt,  kommt die Prozessdigitalisierung ins Spiel. Durch die Automatisierung der Datenverarbeitung und -speicherung können Unternehmen sicherstellen, dass sie jederzeit auf alle relevanten Informationen zugreifen können. Dies reduziert nicht nur das Risiko fehlerbehafteter Berechnungen und Meldungen, sondern auch die Möglichkeit von Sanktionen oder Strafen aufgrund von Nichteinhaltung.

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß GRI 207 und vergleichbaren Standards ist heute ein zentrales Anliegen für Unternehmen, da sie Transparenz und Verantwortlichkeit in Bezug auf Umweltauswirkungen und soziale Verantwortung im Kontext von ESG fördert. Die Prozessdigitalisierung spielt hier eine bedeutende Rolle, da sie die Datenerfassung, -verarbeitung und -berichterstellung in Bezug auf Nachhaltigkeitskennzahlen erheblich erleichtert. Durch den Einsatz von digitalen Tools können Unternehmen Umwelt- und Sozialdaten in Echtzeit erfassen und analysieren, was eine fundierte Entscheidungsfindung ermöglicht und die Erfüllung der Berichterstattungspflichten erleichtert.

Um ein verlässliches Reporting gewährleisten zu können, sind neben der Auswahl von IT-Lösung, die Abstimmung mit vorhandenen Systemen wie dem ERP-System oder Konsolidierungssystem, der Anbindung von Datawarehouse-Systemen und Reportinglösungen sowie die Definition und Implementierung der End-to-End-Prozesse erforderlich.
Mit umfassender Projekterfahrung unterstützen wir Sie gerne bei Ihrem Vorhaben!


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Autoren: Robin Slupinski und Christoph Brandstetter